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Textgrundlagen Neues Testament
Der Wortlaut des Neuen Testamentes wurde seit Ende des Altertums in einer Form abgeschrieben und verbreitet, die - nach heutigem Kenntnisstand - nicht unwesentlich vom Originaltext abweicht. Noch heute hängen viele Kirchen und Bibelleser an dem seit alters allgemein anerkannten Text, auch Textus receptus genannt, der Verse und Versteile enthält, die in den ältesten Überlieferungen nicht enthalten sind. Ab dem 19. Jahrhundert tauchten zahreiche ältere Handschriften auf (insgesamt sind mittlerweile mehr als 5000 bekannt). Zwar enthalten nur einige wenige davon den kompletten Text des Neuen Testamentes, allerdings geht man bei diesen von einem weitestgehend gesicherten ursprünglichen Text aus. Die letztlich erarbeitete und als ursprachlich anerkannte Textfassung finden wir heute im "Novum Testamentum Graece" von Nestle und Aland, die zwischen 1955 und 1975 festgelegt wurde, sowie im "Greek New Testament" der United Bible Societies.
Man muss jedoch bedenken, dass viele deutsche Bibelübersetzungen vor der Veröffentlichung dieser beiden Textfassungen erschiedenen sind, und dass kein Übersetzer zwangsläufig an die Entscheidungen des Komitees gebunden ist. Daher sollte jeder Leser in Betracht ziehen - je nachdem, welche Bibel Übersetzung er nutzt -, dass seiner Bibel eventuell andere Lesarten zugrunde liegen, die inzwischen eigentlich verworfen wurden.
Weitere Informationen:
- Textgrundlagen Altes Testament
- Textgrundlagen Spätschriften
- Allgemeines zu den Textgrundlagen der Bibelübersetzungen
Textgrundlagen Altes Testament
Dass sich die Übersetzung des Alten Testamentes an vielen Stellen schwieriger gestaltete, als die des Neuen Testamentes, gründet in der jüdischen Tradition, Schriftrollen zu vernichten, ehe sie brüchig und unlesbar wurden. Dennoch gibt es einen Text, der um ca. 100 n. Chr. von den Schriftgelehrten festgelegt wurde und als Textus receptus angesehen werden kann. Seit etwa 700 n. Chrs. begann man damit, den ursprungs reinen Konsonantentext mit Vokalzeichen zu versehen. Diese hebräische (teils aramäische) Überlieferung, auch als masoretischer Text bezeichnet ("masora": hebräisch = Überlieferung) wird auch heute noch als Grundlage für wissenschaftliche Textausgaben verwandt (z.B. seit 1967 Biblia Hebraica Stuttgartensia). Dennoch handelt es sich um eine eher späte Schrift, die nur eingeschränkt als ursprünglich angesehen werden kann. Inbesondere durch die archäologischen Funde in den Höhlen bei Qumran sind jedoch weitere Handschriften aufgetaucht, die noch hinter dem masoretischen Text datiert sind.
Ebenfalls von Bedeutung für den ursprünglichen Laut der alttestamentlichen Texte sind die alten Übersetzungen des hebräischen Textes, dabei insbesondere die lateinische, syrische und griechische (Vulgata, Vetus Latina, Peschitta, Septuaginta), da deren Handschriften masoretisch unbearbeitet sind und daher auch als Quelle für ursprüngliche Textformen angesehen werden können.
Bei der Übersetzung ebenfalls eine Rolle spielen Textverbesserungen beim hebräischen Original, die zwangsweise vorgenommen werden müssen, da letzteres über viele Jahrhunderte ohne Vokalzeichen abgeschrieben wurde und die hebräischen Konsonanten sich oft zum verwechseln ähnlich sehen. Glücklicherweise geht man in der modernen Forschung in dieser Hinsicht mittlerweile sehr zaghaft vor, während es vor einiger Zeit üblich war sogenannte Konjekturen vorzunehmen, das heißt vermutungsweise vorgenommene Textverbesserungen, die heute nur noch in Ausnahmefällen zugelassen werden. Man versucht stattdessen, dem Original einen Sinn abzugewinnen.
Weitere Infos:
- Textgrundlagen Neues Testament
- Textgrundlagen Spätschriften
- Allgemeines zu den Textgrundlagen der Bibelübersetzungen
Textgrundlagen der Bibelübersetzungen
Wer die Botschaft der Bibel in ihrer vollen Tragweite erfahren möchte, muss sich über eines im Klaren sein: Dieses Buch ist weder ein Roman, noch ein zeitloser Klassiker, der sich ohne weiteres in unsere Sprache übertragen lässt. Daher ist es notwendig und unerlässlich, dass man sich als Leser auf fremde Denkweisen und sprachliche Formen einlässt, die aus einer uns fern gerückten Zeit stammen. Zwischen den beschriebenen Verhältnissen und Erfahrungen der biblischen Welt und unserem heutigen Verständnis steht die große Kluft kultureller, historischer und sozialer Veränderungen, die das Übertragen und Erfassen der Inhalte zu einer Herausforderung machen.
Bei wissenschaftlichen oder prosaischen Werken treten in dieser Hinsicht nur selten Probleme auf, da sich die Inhalte meist problemlos in die Gegenwartssprache konvertieren lassen. Anders sieht es etwa in der Dichtkunst aus - so viel Mühe sich auch die Übersetzer geben, so ist es dennoch nicht möglich beispielsweise Homers Epen ohne Verlust an dichterischer Substanz ins Deutsche zu übertragen. Ähnlich verhält es sich mit Werken, die reich an Botschaften und Bildern sind - wie etwa der Bibel. Wer sich dies beim Lesen immer vor Augen hält, der läuft nicht mehr Gefahr, sich auf einzelne sprachliche Eigenheiten oder bestimmte Formulierungen zu fixieren, sondern kann den Kern der Botschaft erfassen, was für ein Verständnis zwingend notwendig ist.
Auch wenn es für uns selbstverständlich klingt, dass biblische Übersetzungen heute aus den Originalsprachen angefertigt werden (d.h. AT: hebräisch, teils aramäisch; Apokryphen und NT: griechisch), war dies nicht immer so. Katholische Übersetzungen wurden bis zu den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in der Regel aus der kirchenoffiziellen lateinischen Vulgata übertragen. Mittlerweile jedoch wurde auch die Vulgata nach den griechischen und hebräischen Urtexten korrigiert und überarbeitet (Nova Vulgata 1979).
Dass man sich mittlerweile an die Originalsprachen hält bedeutet jedoch keineswegs den Anspruch auf wahre Ursprünglichkeit. Kein biblisches Buch ist in der ursprünglichen Handschrift des Verfassers überliefert - uns bleiben lediglich die Einzelschriften späterer Jahrhunderte, die sich untereinander in Lesart und Wortlaut unterscheiden. Die "besten" Handschriften (die dem Grundtext möglichst nahe kommen) herauszufinden ist und war die Aufgabe biblischer Textforscher, die sich seit langer Zeit mit dieser Herausforderung befassen. Da die Befunde der Überlieferungen für die einzelnen biblischen Teile unterschiedlich sind, ist es notwendig, sie gesondert zu betrachten:
- Textgrundlagen des Alten Testamentes
- Textgrundlagen des Neuen Testamentes
- Textgrundlagen der Apokryphen/Spätschriften
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