Die Einheitsübersetzung


Standardausgabe
Das weit verbreitete Missverständnis, bei der Einheitsübersetzung handele es sich um eine gemeinsame Bibelübersetzung der römisch-katholischen und der evangelischen Kirche, hält sich hartnäckig, ist jedoch grundlegend falsch. Obwohl auch evangelische Theologen an der Arbeit beteiligt waren, wurde weder eine Ablösung der Lutherübersetzung angestrebt, noch wurde das Projekt vollständig gemeinsam bearbeitet. Das Neue Testament sowie die Psalmen entstanden zwar in ökumenischer Zusammenarbeit, allerdings zog man sich von evangelischer Seite danach zurück. Richtig ist, dass die uns vorliegende Einheitsübersetzung der offizielle Bibeltext aller römisch-katholischer Diözesen in Deutschland ist, der für den lithurgischen Gebrauch im Gottesdienst vorgesehen ist und vom Katholischen Bibelwerk herausgegeben wird.

Nachdem das Zweite Vatikanische Konzil das Lateinische als alleinige Messesprache abgelöst hatte und fortan auch der Gebrauch der Landessprachen in der Lithurgie erlaubt war, entstand bald der Wunsch nach neuen Bibelübersetzungen, infolgedessen schließlich auch die Einheitsübersetzung erarbeitet wurde. Zitat Dei Verbum Nr. 22: "Darum bemüht sich die Kirche, dass brauchbare und genaue Bibelübersetzungen in die verschiedenen Sprachen erarbeitet werden."



Nachdem die lateinische Vulgata nicht in besonderer Weise berücksichtigt wurde und somit ihre Vorrangstellung in der römisch-katholischen Kirche aufgeben musste, fußt der Text der EÜ auf den griechischen und hebräischen bzw. aramäischen Urtexten, wobei stets gehobener Stil und philologiche Genauigkeit angestrebt wurden. Somit kam man der Forderung der Reformation nach einer Rückkehr von der Vulgata zu den Quellen nach. An der Ausarbeitung waren selbstverständlich nicht nur Sprachwissenschaftler und Theologen beteiligt, sondern auch Fachkräfte aus Bereichen wie Didaktik, Katechetik, Liturgik, Kirchenmusik und Medienpädagogik.

Bis heute besitzt die Einheitsübersetzung ein breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten - vom Religionsunterricht über den Gottesdienst bis zum alltäglichen Hausgebrauch, da die verwendete Sprache eine Brücke zwischen gehobenem Stil und Verständlichkeit schlägt und durch zahlreiche Fußnoten, Erklärungen und Einleitungen zu den biblischen Büchern, die unter anderem auch Erträge der historisch-kritischen Bibelwissenschaft aufgreifen, die Möglichkeiten des fundierten Bibelstudiums noch erweitert werden. Des weiteren wird derzeit an einer Revision der Einheitsübersetzung gearbeitet, wobei bisher noch kein Fertigstellungstermin bekannt gegeben wurde .

Zubehör: Griffregister für die Einheitsübersetzung

Wofür besonders geeignet:
+ Liturgie, Gottesdienste
+ Religionsunterricht
+ Haugebrauch, privates Bibelstudium unter Einbeziehung historischer Erträge 
+ Leser, die Wert auf philologische Genauigkeit und Übertragung aus den Urtexten legen (Vulgata wird nicht berücksichtigt)
+ als Erstbibel
+ zum Auswendiglernen und Einfinden in wichtige Bibelstellen


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